Lynn Cullen: Die Formel der Hoffnung
In ihrem neuen Buch „Die Formel der Hoffnung“ erzählt Lynn Cullen von der Wissenschaftlerin Dr. Dorothy Horstmann, die im Amerika der 1940er Jahren alles daransetzte einen Impfstoff gegen Polio zu finden.
Die Krankheit befiel vorwiegend Kinder unter acht Jahren, führte zu schwerwiegenden und bleibenden Lähmungen und war daher der Schrecken aller jungen Eltern.
Wir haben heute weitgehend vergessen, wie groß die Angst vor der Krankheit jahrelang war, die Tausende zu einem Leben an Krücken oder gar in der Eisernen Lunge verdammte, während die besten Forscher der Welt sich ein Rennen darin lieferten, ein Heilmittel zu finden und den damit verbundenen Ruhm einzustreichen.
Dr. Horstmann setzte ihre bemerkenswerte Intelligenz, ihr Durchsetzungsvermögen und ihr Rückgrat gegen den Widerstand und die Ignoranz eines Großteils ihrer männlichen Kollegen ein, um ihre Forschungen voranzutreiben.
Auch wenn hier durchaus Parallelen zu Bonnie Garmus´“Eine Frage der Chemie“ bestehen, handelt es sich bei Dr. Horstmann um eine reale Persönlichkeit, die maßgeblich an der Entwicklung eines Impfstoffs beteiligt war.
Besonders gefallen hat mir, dass zwar auch ein (fiktiver) Blick auf das Privatleben der Wissenschaftlerin geworfen wird, dieser Strang der Geschichte aber nie die Überhand gewinnt.
Außerdem bemerkenswert sind die vielen Details, die einen guten Einblick in die Medizingeschichte und die Gesellschaft im Amerika der 1940er und 1950er gewähren.