Zwischen Fama und Fememord

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ISBN/EAN: 9783346205278
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, genauer zu betrachten, welche konkreten Umstände den Weg ebneten, dass eine Fama wie die der Dolchstoßlegende ein so großes und vor allem gewalttätiges Potential entfalten konnte und wie sich dieses in einer direkten Linie mit den Attentaten an Vertretern der Republik nachzeichnen lässt. Die Anzahl der politischen Morde, die den erstarkten deutschnationalen Kräften zuzurechnen ist, lässt sich nur vage ermitteln, weshalb exemplarisch auf drei Repräsentanten unterschiedlicher politischer Lager eingegangen werden soll, die allesamt Opfer deutschnationaler Kräfte und der von ihnen veranlassten und verbreiteten Fama des Dolchstoßes geworden sind: Matthias Erzberger, Philipp Scheidemann und Walther Rathenau. Neben einer kontextualen historischen Einbettung, die, m.E., für ein vollumfängliches Verständnis unabkömmlich erscheint, auch wenn sie einige Seiten füllen wird, bildet die Entstehung der Legende selbst einen wichtigen Anknüpfungspunkt, von welchem man ihre mediale Aufbereitung und gezielte Verbreitung aus beobachten kann. Hierbei bildet insbesondere eine gut organisierte und inszenierte Öffentlichkeit eine herausgehobene Rolle, die mittels Zeitungsorganen und propagandistischen Mitteln der Kunst, wie Karikaturen, Schmähliedern und -gedichten die Ausbreitung der Fama begünstigen konnte. Im weiteren Verlauf soll nachvollzogen werden, wie der gezielte Einsatz von Propaganda auf verschiedenen und unterschiedlichen Ebenen zu konkreten Hetzkampagnen führen und sich, von einer noch abstrakt gehaltenen Fama des 'Dolchstoßes in der Heimat', zu realen Fememorden ausweiten konnte. Die Propagandamaschinerie des Dolchstoßes ermöglichte wiederum selbst ein Konglomerat aus antirepublikanischem, völkisch-nationalistischem und antisemitischem Gedankengut und war damit auch Wegbereiter für künftige Ereignisse der deutschen Geschichte.

Julia Catharina Eydt (M.A.) ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin, Culturepreneurin & Wissenschaftslektorin. Seit 2023 ist sie Studienleiterin und Bildungs- und Kulturreferentin der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Sie studierte Sprach-, Literatur-und Kulturwissenschaften, Germanistik, Theologie und Geschichte in Halle, Dresden und Leipzig. Ihre Schwerpunkte lagen hierbei im kulturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Bereich. Julia Catharina Eydt arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Lehrstühlen und wissenschaftlichen Einrichtungen, so u.a. dem Mitteleuropazentrum für Staats-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften in Dresden sowie in wissenschaftlichen Verlagshäusern in Dresden und Leipzig. 2019 gründete sie -noch während ihres Studiums- ein freies Lektorat, das sich vornehmlich auf wissenschaftliche Publikationen konzentriert. Darüber hinaus arbeitet sie als Lektorin für den Thelem Universität-und Wissenschaftsverlag in Dresden. Seit 2020 ist sie als Kulturmanagerin für multimediale Kunstprojekte im internationalen Kontext tätig und gründete das Kulturunternehmen 'Eydt&Olivanti' gemeinsam mit dem Hochschullehrer, Komponisten und Jazzmusiker Enrico Olivanti. Seit 2023 ist sie aktiv in der Organisation und Betreuung des Chamisso-Literaturpreises, der gemeinsam vom Verein Bildung und Gesellschaft e.V. sowie der Sächsischen Akademie der Künste verliehen wird. Julia Catharina Eydt lebt in Leipzig, Dresden und Prag und ist verheiratet mit dem Rechtsanwalt Clemens Johannes Eydt.
Autor: Julia Eydt
EAN: 9783346205278
eBook Format: PDF
Sprache: Deutsch
Produktart: eBook
Veröffentlichungsdatum: 13.07.2020
Untertitel: Die Dolchstoßlegende als Nährboden für die politisch motivierten Attentate auf Matthias Erzberger, Philipp Scheidemann und Walther Rathenau
Kategorie:
Schlagworte: Antisemitismus Deutsche Geschichte Dolchstoßlegende Erzberger Gerüchte Geschichte Gewalt Politik Politische Geschichte Politische Morde Politisch motivierte Gewalt Rassismus Rathenau Scheidemann Weimar Weimarer Republik

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