Zur Synthese künstlicher und natürlicher Sprachen

There is in my opinion no important theoretical difference between natural languages and the artificial languages of logicians.(Richard Montague,UG) Wie wäre es, wenn wir nicht unsere Maschinen verstehen müssten, sondern wir einen Weg fänden damit sie uns in unserer Sprache verstehen? Montagues Arbeiten zur formalen Semantik von Sprachen legen ein solides, theoretisches Fundament für die Synthese künstliche Programmiersprachen mit den Grundprinzipien unserer menschlichen, natürlichen Sprache. Das Werkzeug für die Zusammenführung von künstlichen und natürlichen Sprachen ist das Lambda-Kalkül, dessen mächtige Ausdruckskraft äquivalent zur Turing-Berechenbarkeit von Church ist. Neben einer allgemeinen Einführung in die Welt der künstlichen und natürlichen Sprachen auf der Basis des Lambda-Kalküls, geht es in dieser Untersuchung um eine spezielle Eigenheit bei der Verwendung von Indefinitpronomen, deren Struktur bei der Verwendung von Programmiersprachen mit gewöhnlichen Lambda-Reduktionsregeln eigentlich auf eine falsche Auswertung führen müssten. Die Semantik der natürlichen Sprache setzt sich hier jedoch über die Semantik der künstlichen Sprache hinweg und repariert sie.

Hermine Reichau ist Diplom-Informatikerin mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz, Neurolinguistik und formale Semantik. Zur Zeit arbeitet sie als wisschenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Physik der Goethe Universität Frankfurt am Main in der Arbeitsgruppe Komplexe-Systeme mit Fokus auf Epilepsie-Prädiktion mit zellularen, neuronalen Netzen.