Von der Armenfürsorge zur Armenpolitik. Das Beispiel Straßburg 1523

15,99 €*

Nach dem Kauf zum Download bereit Ein Downloadlink ist wenige Minuten nach dem Kauf im eigenen Benutzerprofil verfügbar.

ISBN/EAN: 9783668990784
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Geschichte und Gegenwart Alteuropas), Sprache: Deutsch, Abstract: In der europäischen Armutsgeschichte war die gesellschaftliche Wahrnehmung von Armut einem steten Wandel unterworfen, denn Armut ist kein eindeutig definierter, sondern ein relativer Sachverhalt, der seine Bedeutung aus dem jeweiligen kulturellen, ökonomischen und sozialen Kontext gewinnt. Insbesondere Veränderungen der Wahrnehmung des Verhältnisses zwischen Armut und Arbeit sowie die damit einhergehende Wertung der Betroffenen seitens der Nicht-Betroffenen, bestimmten die Geschichte der Armenfürsorge in Europa. Grundsätzlich bezeichnet Armut einen Mangel. Im Mittelalter bestimmte sich der Armutsbegriff jedoch nicht allein durch materiellen Besitz, sondern auch durch den rechtlich-ständischen Aspekt der personalen Herrschaft. In den sich entwickelnden Städten des Mittelalters setzte sich aufgrund zunehmender Differenzierung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturen verstärkt der ökonomisch bestimmte Armutsbegriff durch. In der Folge wurde das Verhältnis zwischen Armut und Arbeit neu definiert und Arbeit galt fortan als Mittel gegen Armut. Seit den 1520er Jahren entwickelte sich die städtische Armenfürsorge überall in Europa weg von unorganisierter dezentraler Almosenvergabe hin zu einer rationalisierten 'Armenpolitik' zentraler Institutionen. Die Geschichtswissenschaft ist sich einig, dass die städtischen Armenreformen des 16. Jahrhunderts in Folge der maßgeblichen Wende in der Beurteilung des Verhältnisses von Armut und Arbeit erfolgten, die konkreten wirtschaftlichen und sozialen Ursachen dieser Zäsur sind jedoch umstritten. Die ersten Forschungsansätze zu den städtischen Armenreformen des 16. Jahrhunderts stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und leiteten diese allein aus dem Einfluss der Reformation seit 1517 ab. Die neueren vergleichenden Studien von Thomas Fischer und Robert Jütte relativierten diesen Standpunkt jedoch, indem sie Parallelen zwischen reformierten und katholischen Städten aufzeigten. Stattdessen erforschten die Sozialhistoriker der 1980er Jahre die Almosenordnungen des 16. Jahrhunderts verstärkt unter dem Gesichtspunkt des von Gerhard Oestreich geprägten Konzeptes des gesamtgesellschaftlichen Prozesses der 'Sozialdisziplinierung' als Mittel zur Kontrolle und Erziehung der Armen. Die Forschung argumentierte die Notwendigkeit des disziplinierenden Eingreifens der städtischen Obrigkeiten überwiegend als Folge von Pauperisierungsprozessen des 15. und 16. Jahrhunderts.
Autor: Sabrina Runge
EAN: 9783668990784
eBook Format: PDF
Sprache: Deutsch
Produktart: eBook
Veröffentlichungsdatum: 31.07.2019
Kategorie:
Schlagworte: 16. Jahrhundert Arbeit Armenfürsorge Armenreform Armut Armutsgeschichte Stadt städtische Obrigkeiten

0 von 0 Bewertungen

Geben Sie eine Bewertung ab!

Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit dem Produkt mit anderen Kunden.


shop display image

Möchten Sie lieber vor Ort einkaufen?

Haben Sie weiterführende Fragen zu diesem Buch oder anderen Produkten? Oder möchten Sie einfach doch lieber in der Buchhandlung stöbern? Wir sind gern persönlich für Sie da und beraten Sie auch telefonisch.

Bergische Buchhandlung R. Schmitz
Wetterauer Str. 6
42897 Remscheid-Lennep
Telefon: 02191/668255

Mo – Fr10:00 – 18:00 UhrSa09:00 – 13:00 Uhr