Unabhängigkeit der Universität vom Staat. Eine Analyse mit Rückblick auf Friedrich Schleiermachers 'Gelegentliche Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn'

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ISBN/EAN: 9783668431409
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, die Frage zu beantworten, wie und ob die Universitäten vom Staat unabhängig werden können bzw. sollen, mit Hinblick auf Friedrich Schleiermachers Werk 'Gelegentliche Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn'. Im ersten Teil der Arbeit wird das Bild der Universität laut Schleiermacher erläutert und zusammengefasst. Der sich daraus ableitende Zweck der Wissenschaft und ihre Beziehung zum Staat werden im zweiten und dritten Teil der Arbeit ausführlich und tiefgründig dargestellt. Im vierten Teil wird auf die Frage der Selbstorganisation der Universitäten und ihre Freiheitsanspruch eingegangen. Der fünfte und sechste Teil schildert die Finanzierungsmöglichkeiten der Universitäten als Wege für ihre Unabhängigkeit und darauf bezogene staatliche Restriktionen. In der Schlussfolgerung wird versucht, das gesamte Bild dieser Verhältnisse aus der Sicht Schleiermachers und der heutigen Perspektive darzustellen. In seinem Werk 'Gelegentliche Gedanken über Universitäten in deutschem Sinn' aus dem Jahr 1808 geht Schleiermacher schon im ersten Teil auf das Verhältnis zwischen Staat und wissenschaftlichem Verein an. Durch die sechs Kapitel hindurch lassen sich seine Bildungsideen zur Reformierung der deutschen Universitäten deutlich herausbilden, die bei der Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin (heute Humboldt-Universität) ihre Anwendung fanden. Das Problemfeld der Verhältnisse zwischen dem Staat und der Universität liegt der Entstehung der Universitäten zugrunde. Seit der Gründung der Bologna-Universität im 11. Jahrhundert stieg die Wichtigkeit des Vorhandenseins von Bildungsanstalten in Europa. Sie entwickelten sich aus den ersten Kirchschulen und -seminaren hin zu Prestige- und Privatvereinen der Landsfürsten, später mit Aufkommen der Bürokratie zu Staatslehranstalten. Ihre Struktur, Ordnung, soziale und staatliche Bedeutung änderte sich von Zeit zu Zeit. Aber jahrhundertelang bis zur heutigen Zeit griffen europäische Staaten in die Organisation und Lehre der Universitäten mit derhilfe von Überwachungsmechanismen und Reglementierungen ein: 'Der Dienstherr der Universitäten, der moderne Nationalstaat, war, wenn er sich noch aufgeklärt gab, als absolutistisches Herrschaftssystem an einer um ihrer selbst willen gepflegten Wissenschaft kaum interessiert'.

Elena Reznik, geboren in der Ukraine, erhielt 2006 DAAD Stipendium für das Studium an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt an der Oder), im Master Studiengang Europäische Studien. Dessen Abschluss M.A. European Studies (dreisprachig) erwarb sie im Jahr 2010 mit der Abschlussnote 2,0. Der Schwerpunkt ihrer Untersuchungen lag bei der wissenschaftlichen Geschichte, politischen und kulturellen Entwicklung der Europäischen Union, und Sprachwissenschaften. Sie arbeitet als freiberufliche Übersetzerin/Dolmetscherin, Texterin, SMM- Spezialist und in internationalen PR-Projekten. Zu ihren Fachsprachen zählen Deutsch, Englisch, Russisch, Ukrainisch, Spanisch.

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