'Lost Highway', 'Mulholland Drive' und 'Inland Empire'. Die Darstellung des Unbewussten nach Freud durch unzuverlässiges Erzählen im Lynch'schen Universum

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ISBN/EAN: 9783668586079
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Technische Universität Dortmund (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Lynchsche Universum, das im Folgenden anhand der drei Werke 'Lost Highway', 'Mullholland Drive' und 'Inland Empire' betrachtet wird, stellt innerhalb der jeweiligen filmischen Diegesen 'Träume in Träumen' dar; so die zentrale These dieser Arbeit. Dabei wird davon ausgegangen, dass Lynch in seiner Trilogie jeweils mehrere metadiegetische Ebenen eröffnet, die durch Techniken des unzuverlässigen Erzählens Träume in Träumen bedingen. Die Darstellung des Unbewussten meint die Darstellung von Träumen, die einen definierbaren Anteil des Unbewussten, der ins Bewusstsein gerufen werden kann und somit beschreibbar ist, ausmachen. Hierfür wird primär die Traumdeutung nach Freud beansprucht. Auf der Grundlage seiner Ausführungen wird dargestellt, wie durch Techniken unzuverlässigen Erzählens Träume filmisch kreiert werden. Bei Betrachtung der narrativen Verfahren des David Lynch ist davon auszugehen, dass eine Analyse dieser nicht mit literaturwissenschaftlichen und filmwissenschaftlichen altbekannten Methoden erfolgen kann, sondern neue stilistische Mittel und Strukturen berücksichtigt werden müssen, die nur David Lynch einsetzt. Unzuverlässiges Erzählen als narratives Mittel in der Filmwissenschaft weist theoretische Forschungslücken auf und ist häufig an die Erkenntnisse aus der Literaturwissenschaft gebunden. Diese Arbeit fußt primär auf theoretischen Grundlagen von Branigan und Jörg Schweinitz. Dabei steht die doppelte Fokalisierung genauso wie die Kopräsenz unterschiedlicher narrativer Instanzen im Fokus der Betrachtungen. Um narrative Mittel des Lynch zu analysieren, die mit den zuvor beschriebenen Techniken nicht erfassbar sind, bezieht sich diese Arbeit vorrangig auf Georg Seeßlen , der Lynchs stilistische Mittel als 'Lynchismen' definiert und somit impliziert, dass die damit bedingten Erzählkonventionen bei keinem anderen Regisseur geläufig sind. Auch die Untersuchungen Fabienne Liptays und Warren Bucklands sind für diese Arbeit ausschlaggebend. Es soll eine Analyse der wichtigsten unzuverlässigen Erzähltechniken geleistet werden, die eine Darstellung des Unbewussten in Form von Träumen (in Träumen) bedingt. In bisherigen Betrachtungen wurde entweder das unzuverlässige Erzählen bei Lynch untersucht oder seine Darstellungen mithilfe der Psychoanalyse betrachtet. Diese Arbeit führt beide Disziplinen zusammen und will so eine umfassende Betrachtung filmischer Lynchscher Mittel zur Erschaffung von Traumdiegesen leisten.

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