Konkurrierende Gesellschaftsbilder in modernen Demokratietheorien. Die Staatsbürgerrolle im Vergleich zwischen Chantal Mouffe und John Rawls

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ISBN/EAN: 9783346701909
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Bachelorarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fragestellung dieser Bachelorarbeit soll lauten, welches Bild einer Staatsbürgerrolle Chantal Mouffe und John Rawls im Hinblick auf liberale Demokratien zeichnen. Konkret soll danach gefragt werden, welche staatsbürgerliche Rahmung einer demokratischen Gesellschaft jeweils durch ihre politischen Theorien beschrieben wird und welche Konsequenzen sich daraus für die Rolle von Staatsbürger*innen ergeben. Außerdem sollen die beiden Positionen miteinander verglichen werden, um Parallelen und Unterschiede bezüglich einer Staatsbürgerrolle feststellen zu können. In der Politischen Theorie wird zunehmend ein Dilemma staatsbürgerlicher Identität vor dem Hintergrund von Globalisierungsprozessen artikuliert. So führe der Prozess der Globalisierung zu zwei unterschiedlichen Konsequenzen. Auf der einen Seite wird die Bedeutung von Nationalstaaten und somit von Staatsbürgerschaft zunehmend infrage gestellt. Auf der anderen Seite führen zahlreiche Gegenbewegungen zu einer Intensivierung nationalstaatlicher Identitäten, welche im Globalisierungsprozess eine ungerechtfertigte ökonomische Exklusion sehen und ihre Ansprüche auf Freiheit und Gleichheit auch außerhalb des Nationalstaates verorten und geschützt wissen wollen. Staatsbürgerschaft sei zunehmend an soziale Fragen geknüpft und entwickle eine Konkurrenzsituation zwischen ökonomisch starken und schwachen Staaten, wobei selbst in ökonomisch starken Staaten soziale Spannungen festzustellen seien. Doch trotz Globalisierung, das Prinzip von Nationalstaaten wurde längst nicht aufgegeben und Staatsbürgerschaft im nationalstaatlichen Sinn existiert weiterhin. Vielmehr werden beide Konzepte weiterhin als wichtige Bestandteile des internationalen, kapitalistischen Systems angesehen. Wie aktuell diese Sichtweise ist, wird deutlich, betrachtet man die politische Forderung nach nationalstaatlicher Unabhängigkeit von fossilen Energien durch eine Energiewende in Deutschland, welche vor dem Hintergrund des Klimawandels durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nochmals verstärkt wurde. Was davon unabhängig jedoch festzustellen ist, sind Prozesse der Pluralisierung und Partikularisierung politischer Interessen.

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