Hysterie in der literarischen Fallgeschichte. Zeitgenössische Kritik an Freuds Weiblichkeitstheorie am Beispiel der Novelle 'Das Verbrechen' von Mela Hartwig

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ISBN/EAN: 9783346155603
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut fu?r Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Literarische Anthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll erarbeitet werden, inwiefern Freuds Weiblichkeitsbild Einfluss auf die Repräsentation von Weiblichkeit in der zeitgenössischen Literatur hatte, sowohl bezüglich Schriftstellerinnen als auch literarischer Frauenfiguren. Als Gegenentwurf sollen Semantiken von Weiblichkeit in Mela Hartwigs 'Das Verbrechen' untersucht werden, einer Novelle, die einige Parallelen zu Freuds Fallgeschichte über Ida Bauer (alias Dora) aufzeigt und eine deutliche Kritik an der mit der Freud'schen Theorie verbundenen Misogynie darstellt. Hierfür wird zunächst Freuds androzentrische Sichtweise auf Weiblichkeit und seine daraus resultierende Theorie der Weiblichkeit beleuchtet und wie sich ihre Grundlagen in seiner Arbeit als Psychoanalytiker widerspiegeln beziehungsweise aus dieser entwickeln. Hierbei wird sich vor allem auf sein Bruchstück einer Hysterie-Analyse konzentriert. Zugleich wird auch seine Darstellungsform der Fallgeschichte, sein fragmentarisches und eher literarisches denn wissenschaftliches Vorgehen, in den Blick genommen. Anschließend wird untersucht und dargestellt, welchen Einfluss diese Weiblichkeitstheorie auf die Darstellung von Frauen in der Literatur und auf schreibende Frauen hatte. Es werden literarische weibliche Stereotype erläutert und Sichtweisen zeitgenössischer Literatinnen vorgestellt. Freuds Ansätze zur Theorie der Weiblichkeit zeigen sich bereits in seinen Fallgeschichten über Hysterie, die zum einen den Grundstein für die Methoden seiner Psychoanalyse bildeten und zum anderen novellistische Merkmale aufweisen und somit hinsichtlich ihrer Wissenschaftlichkeit kritisch hinterfragt werden müssen.

Studentin der Kulturwissenschaften

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