Seit Jahren wächst das Interesse am Konzept und der Umsetzung der digitalen Fabrik. Für viele Unternehmen stellt die digitale Fabrik eine Methode für die Beschleunigung von Produkt- und Produktionsentstehungsprozessen dar. Die Autoren definieren das Konzept, beschreiben sein Potenzial für die Industrie und seine Umsetzung. Dabei liegt der Fokus auf der frühzeitigen, mit allen Unternehmensprozessen abgestimmten Planung der Produktion und der Fabrikgestaltung. Beispiele aus verschiedenen Branchen veranschaulichen das Konzept und seine Umsetzung.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Bracht studierte Maschinenbau an der Universität Hannover. Nach der Promotion am dortigen Institut für Fabrikanlagen und Logistik wechselte er zur Daimler-Benz AG. Im Rahmen verschiedener leitender Funktionen in der Technischen Planung war er zusammen mit seinen Mitarbeitern am Aufbau des PKW-Montagewerks Bremen beteiligt. Prof. Bracht nahm 1996 einen Ruf auf die Professur für Anlagenprojektierung und Materialflusslogistik der TU Clausthal an. Er ist Leiter des Instituts für Maschinelle Anlagentechnik und Betriebsfestigkeit (IMAB), Gründungsmitglied des VDA-Arbeitskreises 'Rechnergestützte Fabrikplanung' und Mitglied im Fachbeirat 'Fabrikplanung und -betrieb' in der Gesellschaft für Produktion und Logistik des Vereins Deutscher Ingenieure. Seit der Gründung im Jahre 2002 steht er dem VDI-Fachausschuss 205 'Digitale Fabrik' vor und hat bis heute weit über 200 Fachbeiträge zum Generalthema Verbesserung der Fabrikplanung und -organisation veröffentlicht.
Dr.-Ing. Dieter Geckler studierte Maschinenbau mit der Fachrichtung Fertigungstechnik in Hannover. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er 5 Jahre für ein Softwarehaus, wo er die Grundlagen der rechnerbasierten Fertigungsplanung kennenlernte und CAD-Systeme, Stücklisten und Arbeitspläne sowie Schnittstellen zwischen den Anwendungen programmierte. 1991 wechselte er zur Produktionsplanung der Volkswagen AG in Wolfsburg und betreute dort Fabrik- und Produktionsplanungsprojekte. Mit der Initiierung eines EDV-Arbeitskreises legte er die Grundlagen für den Ausbau der IT-Landschaft in diesem Bereich. Diese Aufgaben wuchsen seit Ende der 1990er Jahre zum Konzept der Digitalen Fabrik zusammen. Seit 2006 arbeitet er als Fachreferent in der Konzernprojektleitung Digitale Fabrik der Volkswagen AG. In dieser Funktion vertritt er die VW AG in dem VDI-Fachausschuss 205 'Digitale Fabrik'.
Frau Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sigrid Wenzel studierte Informatik an der Universität Dortmund und war als leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Dortmund sowie am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, Dortmund, tätig. Zurzeit leitet sie als Professorin an der Universität Kassel das Fachgebiet Produktionsorganisation und Fabrikplanung und ist stellvertretende geschäftsführende Direktorin des Instituts für Produktionstechnik und Logistik. In der Arbeitsgemeinschaft Simulation (ASIM) ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende sowie Sprecherin der Fachgruppe 'Simulation in Produktion und Logistik'. Gleichzeitig ist sie in der Gesellschaft für Produktion und Logistik im Verein Deutscher Ingenieure Leiterin des Fachausschusses 204 'Modellierung und Simulation', stellvertretende Leiterin des Fachausschusses 205 'Digitale Fabrik' sowie Mitglied im Fachbeirat 'Fabrikplanung und -betrieb'. Seit 2014 ist sie berufenes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Simulationswissenschaftlichen Zentrums (SWZ) Clausthal-Göttingen und Vorsitzende des Beirats.