Der Eichmann-Prozess und seine öffentliche Wahrnehmung

15,99 €*

Nach dem Kauf zum Download bereit Ein Downloadlink ist wenige Minuten nach dem Kauf im eigenen Benutzerprofil verfügbar.

ISBN/EAN: 9783389077962
Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte Europas - Europa Nachkriegszeit, Note: 2,0, Universität Stuttgart (Historisches Institut - Abteilung für Neuere Geschichte), Veranstaltung: Israel im Fokus deutscher Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie wurde der Eichmann-Prozess in Deutschland sowie international wahrgenommen? Und wie hat der Eichmann-Prozess die Wahrnehmung des Holocaust in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit verändert? Ende der 1950er-Jahre setzte in der Bundesrepublik Deutschland ein grundlegender Wandel in der öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust und den NS-Verbrechen des Dritten Reiches ein. Dieser Wandel resultierte unter anderem aus den zu dieser Zeit aufkommenden Gerichtsprozessen gegen die ehemaligen NS-Straftäter und andere Tätergruppen des NS-Vernichtungsapparats. Ein Beispiel für einen solchen Prozess stellt der Ulmer Einsatzgruppenprozess von 1985 dar, bei dem es um die Taten des sogenannten Einsatzkommandos Tilsit ging, dessen Mitglieder während des Krieges Abertausende Juden im deutsch-besetzten Litauen erschossen hatten. Der wohl prominenteste und spektakulärste Prozess in dieser Reihe dürfte jedoch der Strafprozess gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann gewesen sein, der 1961 in Jerusalem geführt wurde. Dessen Prominenz gründete sich unter anderem auf dessen multimedialer Übertragung, durch die der Prozess sowohl nationale als auch große internationale Aufmerksamkeit generierte. Nicht zuletzt führte sicherlich das vor allem in Israel sehr kontrovers aufgefasste Buch Eichmann in Jerusalem - Ein Bericht von der Banalität des Bösen von der Prozessbeobachterin und politischen Theoretikerin Hannah Arendt dazu, dass der Prozess bis heute in der öffentlichen Diskussion steht. Wie das Buch wurde auch der Prozess selbst zur fraglichen Zeit äußerst unterschiedlich aufgefasst. Dies lag unter anderem an der zeitlichen Dimension des Prozesses. In der Bundesrepublik herrschte zu jener Zeit nämlich ein starker Generationenkonflikt, in dem auf der einen Seite die Älteren über die NS-Zeit schwiegen und dieses dunkle Kapitel abschließen wollten, während die Jüngeren auf der anderen Seite an einer intensiven Aufarbeitung der Gräueltaten interessiert waren. Durch die öffentliche Thematisierung und mediale Präsenz des Prozesses gerieten diese unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse zwangsweise in Kontakt, wodurch selbstverständlich Reibungspunkte entstanden. Durch diese Auseinandersetzungen hat der Eichmann-Prozess die Wahrnehmung des Holocaust nachhaltig beeinflusst und verändert.

0 von 0 Bewertungen

Geben Sie eine Bewertung ab!

Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit dem Produkt mit anderen Kunden.


shop display image

Möchten Sie lieber vor Ort einkaufen?

Haben Sie weiterführende Fragen zu diesem Buch oder anderen Produkten? Oder möchten Sie einfach doch lieber in der Buchhandlung stöbern? Wir sind gern persönlich für Sie da und beraten Sie auch telefonisch.

Bergische Buchhandlung R. Schmitz
Wetterauer Str. 6
42897 Remscheid-Lennep
Telefon: 02191/668255

Mo – Fr10:00 – 18:00 UhrSa09:00 – 13:00 Uhr