Depression - Die Schwester des Todes

Im vorliegenden Buch geht es darum, in einer Depression das Leiden fruchtbar zu machen. Wer einmal erlebt hat, wie massiv das unerträgliche Dunkel alle Antriebe im Menschen lähmt und wie ein unbeugsamer Widerwille gegen die Existenz die letzten Energien frißt, für den ist es wichtig, alles aufzuschreiben, was da an Gedanken, Bildern und Suggestionen auftaucht. Diese Skripte der Verzweiflung habe ich hier verarbeitet, um zu zeigen, daß das Schreiben eine Distanz schafft zwischen dem Leidenden und dem Schreiber, eine Lücke, aus der uns die Kraft wächst, das Schicksal zu akzeptieren. Dann haben wir die schleichende Gefahr suizidaler Tendenzen hinter uns gelassen und dann erst beginnt der lange Weg der Heilung. Wo er hinführt, das wissen wir nicht, es kommt darauf an, so offen und ehrlich mit uns selbst zu sein, daß wir alles Alte loslassen und das Neue zulassen können. Das erste Licht ist noch nicht das Ziel, es wer-den viele Lichter folgen, sie sind die Wegweiser und die Wegzehrung, entscheidend ist, daß wir in Bewegung bleiben und unserem Herzen folgen und den Kontakt mit ihm stärken. Im Nachhinein werden wir der Schwester Todes dafür danken, daß sie uns das alte Leben und die alte Identität genommen hat, um uns neu zu machen und uns heimzuführen nach Elysium.

Der Autor wurde 1960 in Deutschland in eine christlich-religiöse Familie geboren. Mit knapp 18 Jahren führte ihn der Freiheitsdrang nach Indien und in den Sri Aurobindo Ashram. Dadurch wurde das Interesse am Hinduismus und seiner Spiritualität geweckt. Beruflich begann er als Bau- und Fabrikarbeiter. Getragen vom Wunsch nach Veränderung begann er Mitte der Achtziger mit Studien der Wirtschaftswissenschaften in Hagen (Vordiplom), der Soziologie in Duisburg (Diplom) und schloß daran eine Ausbildung zum Systemischen Therapeuten mit Tätigkei-ten in einer Suchtklinik und einem Wohlfahrtsverband an. Danach wurde er in Duisburg zum Dr. phil. promoviert und ließ sich in Düsseldorf als Berufsbetreuer nieder. Wenig später wurde er Teil einer Berater-Sozietät und bot zusätzlich Lebensberatung und Motivationstraining an. Nach langen Jahren der sexuellen Libertinage und des Alleinseins, wurde der Gedanke an Partnerschaft wieder virulent, doch am Ende eines in jeder Hinsicht turbulenten Jahres brach er unter der Last eines Burnout zusammen. Die Unfähigkeit, sich zu erholen, verschärfte die schweren Depressionen und er verlor alles, Beruf, soziale Kontakte, Heim und Geld. Schließlich zog er sich von der Gesellschaft aufs Land zurück. Nach langen Jahren des Leidens bewirkte die Akzeptanz der Ohnmacht eine Aktivierung des Traumlebens, welche ihn zum erneuten Aufbruch nach Indien motivierte. Nach einem Bruch mit dem Ashram ließ er sich in Mamallapuram nieder, wo er einem Film-Agenten begegnete, welcher ihn mit verschiedenen Rollen als Laienschauspieler für Kino- und Fernsehproduktionen versorgte, unter anderem mit einer Sprechrolle in 3 Teilen der Telugu-Fernsehserie Sundarakandam, Gemini tv, NETTV4U, 2010. Danach folgten Reisen nach Sri Lanka und Südostasien, wobei er in Bangkok im Januar 2011 seine Seelengefährtin traf und im April heiratete. Er lebt seit 10 Jahren zurückgezogen in einem kleinen Bauerndorf in Thailand, wo er sich dem Studium der Religionen widmet und anfing Bücher zu schreiben. Diese verarbeiten den Prozeß der psychologischen und spirituellen Reifung und führten zu einer Abkehr vom Baum der Erkenntnis und massiver Kritik an den westlichen Zivilisationen, die auf ihn gründen. Nach dem Abschluß der Bücher widmet er sich nun einer stärkeren spirituellen Praxis, die vom Baum des Lebens bestimmt wird. So steht das ganze Leben unter dem Eindruck der Pilgerschaft vom Baum der Erkenntnis zum Baum des Lebens.